Business Central Implementierung planen: Grundlagen & Analyse (Foundation & Discovery)
Teil 1 von 8 in der Business-Central-Implementierungsserie
Veröffentlicht: Dezember 2025 | Lesezeit: 12 Minuten
Einleitung
Der Start einer Microsoft Dynamics 365 Business Central Implementierung ist ein Veränderungsprojekt, das Ihre Abläufe, Transparenz und Entscheidungsfähigkeit nachhaltig verbessern kann. Der Erfolg hängt jedoch maßgeblich von der Qualität der Vorarbeit ab: Genau wie ein Gebäude ein stabiles Fundament benötigt, braucht Ihre Business-Central-Einführung eine saubere Planung, klare Ziele und fundierte Entscheidungen von Beginn an.
In diesem Leitfaden begleiten wir Sie durch die erste, kritische Phase einer Business-Central-Implementierung: Grundlagen & Analyse (Foundation & Discovery). Ob Sie als Entscheider ERP-Optionen bewerten, als Projektleiter die Implementierung vorbereiten oder als Business Analyst Anforderungen erheben – dieser Artikel liefert Ihnen praxiserprobte Frameworks und konkrete Leitplanken, um sicher in die Umsetzung zu starten.
Business Central verstehen: Das Fundament moderner ERP-Einführungen
Bevor Sie die Implementierung planen, lohnt ein kurzer Blick auf die Kernleistungen von Business Central.
Was ist Microsoft Dynamics 365 Business Central?
Microsoft Dynamics 365 Business Central ist eine umfassende, cloudbasierte ERP-Lösung (Enterprise Resource Planning) für kleine und mittelständische Unternehmen. Die Plattform vereint Finanzwesen, Supply Chain/Logistik, Vertrieb, Kundenservice und Projektmanagement in einem integrierten System.
Merkmale, die Business Central besonders auszeichnen:
Cloud-native Architektur: Skalierbar, überall verfügbar, automatische Updates
Integration ins Microsoft-Ökosystem: Tiefe Verzahnung mit Microsoft 365, Power Platform und Azure
Branchenflexibilität: Konfigurierbar für Fertigung, Handel/Distribution, Retail, Dienstleistungen u. v. m.
Moderne Benutzererfahrung: Intuitive Oberfläche, rollenbasierte Dashboards, mobile Nutzung
Schnellere Einführung: Deutlich kürzere Implementierungsdauer als bei klassischen On-Prem-ERP-Systemen
Warum Unternehmen Business Central wählen
Organisationen entscheiden sich aus mehreren, typischen Gründen für Business Central:
Ablösung von Altsystemen: Viele Unternehmen arbeiten mit veralteten On-Prem-Systemen, die funktional begrenzt sind, hohe Wartungskosten verursachen und Wachstum bremsen. Business Central bietet eine moderne Alternative mit reduziertem IT-Betrieb.
Unternehmenswachstum: Mit zunehmender Komplexität werden Insellösungen und Excel-Prozesse untragbar. Business Central schafft Skalierbarkeit und Prozessintegration, ohne dass bei jedem Wachstumsschritt ein Systemwechsel nötig wird.
Digitale Transformation: Cloud, mobiles Arbeiten und KI-gestützte Erkenntnisse werden zum Standard. Business Central unterstützt diese Transformation mit moderner Plattformlogik.
Kostenoptimierung: Das Abomodell reduziert hohe Anfangsinvestitionen und schafft planbare Betriebskosten.
Microsoft-Synergien: Unternehmen, die bereits Microsoft 365, Teams, Outlook, Excel oder Power BI nutzen, profitieren von der nahtlosen Integration.
Business Case erstellen: Die Investition sauber begründen
Ein überzeugender Business Case sichert Stakeholder-Commitment und schafft Zielklarheit für die Implementierung.
Pain Points und Potenziale identifizieren
Starten Sie mit einer strukturierten Bestandsaufnahme typischer Probleme:
Prozessineffizienzen: Manuelle Dateneingaben, doppelte Arbeiten, zeitaufwändige Abstimmungen
Geringe Transparenz: Kein Zugriff auf Echtzeit-Finanz- oder Betriebsdaten
Integrationslücken: Systeme sind nicht verbunden; Daten müssen manuell übertragen werden
Compliance-Risiken: Audit-Anforderungen und regulatorische Pflichten sind schwer zu erfüllen
Skalierungsgrenzen: Wachstum wird durch Systeme/Prozesse gebremst
Serviceprobleme: Verzögerte Auftragsabwicklung oder falsche Bestände
Return on Investment (ROI) berechnen
Erstellen Sie eine ROI-Betrachtung, die sowohl harte Einsparungen als auch weiche Nutzen berücksichtigt:
Harte Kosteneffekte:
Geringere Infrastruktur- und Wartungskosten
Wegfall oder Reduktion von Lizenzen ersetzter Systeme
Effizienzgewinne durch Automatisierung (weniger manuelle Tätigkeiten)
Reduzierte Lagerkosten durch bessere Bestands-Transparenz
Vermeidung von Strafzahlungen/Mehraufwand durch bessere Compliance
Weiche Nutzen:
Schnellere Entscheidungen durch Echtzeit-Reporting
Höhere Kundenzufriedenheit und bessere Bindung
Produktivere Mitarbeitende und höhere Zufriedenheit
Mehr Agilität und schnellere Reaktionsfähigkeit
Höhere Datenqualität und Konsistenz
Investitionskosten:
Software-Abonnements
Leistungen des Implementierungspartners
Interne Ressourcen (Projektteam, Key User, Fachbereiche)
Schulung und Change Management
Datenmigration und Integration
Anpassungen/Erweiterungen
In vielen Projekten zeigt eine Business-Central-Implementierung innerhalb von 12–18 Monaten einen positiven ROI – die Effekte steigen typischerweise, sobald Nutzer sicher arbeiten und zusätzliche Funktionen sukzessive eingeführt werden.
Implementierungsteam aufbauen
Erfolg entsteht durch ein cross-funktionales Team mit klaren Rollen und Verantwortlichkeiten.
Interne Stakeholder
Executive Sponsor: Ein C-Level-Sponsor, der strategische Richtung gibt, Hindernisse beseitigt und Ressourcen sicherstellt. Sichtbares Sponsoring signalisiert dem Unternehmen Priorität.
Projektleitung: Verantwortlich für Tagessteuerung, Zeitplan, Budget und Kommunikation. Die Projektleitung ist der zentrale Knotenpunkt und treibt das Momentum.
Prozessverantwortliche (Business Process Owner): Fachliche Leads aus Finance, Operations, Vertrieb, Einkauf etc. Sie kennen Ist-Prozesse, definieren Verbesserungen und validieren Konfigurationen.
IT-Verantwortliche: Stellen technische Readiness sicher, koordinieren Security/Compliance und Integrationen. Auch bei Cloud-Projekten ist IT-Einbindung entscheidend.
Key User / Super User: Engagierte Mitarbeitende, die zu Systemexperten werden, Tests unterstützen und als Multiplikatoren im Fachbereich wirken.
Change-Management-Lead: Verantwortlich für Kommunikation, Adoption-Strategie und Umgang mit Widerständen. Change Management wird häufig unterschätzt – ist aber erfolgskritisch.
Externe Partner
Kriterien für die Auswahl eines Business-Central-Implementierungspartners:
Branchenerfahrung: Verständnis für branchentypische Prozesse und Best Practices
Zertifizierungen: Microsoft Solutions Partner Status, zertifizierte Berater, belastbare Referenzen
Methodik: Strukturiertes Vorgehen, Projektmanagement, Qualitätssicherung
Support- und Trainingsleistungen: Optionen nach dem Go-Live, Schulungskompetenz, Optimierung
Cultural Fit: Kommunikationsstil, Reaktionsgeschwindigkeit, Werte-Fit
Referenzen: Ähnliche Projekte in Größe/Komplexität erfolgreich umgesetzt
Partnerschaft richtig aufsetzen:
Die Zusammenarbeit sollte kollaborativ sein, nicht rein transaktional. Definieren Sie früh Kommunikationsregeln, Eskalationswege und Entscheidungsgremien.
Projektscope und Ziele definieren
Eine klare Scope-Definition verhindert Scope Creep, steuert Erwartungen und macht Erfolg messbar.
Scope-Grenzen
Definieren Sie, was in der ersten Implementierungsphase enthalten ist:
In Scope:
Kernmodule und Kernprozesse für Phase 1
Integrationen, die für Day-1 zwingend erforderlich sind
Notwendige Anpassungen, die kritische Anforderungen abdecken
Datenmigration für definierte Entitäten und Zeiträume
Schulung und Support während der Hypercare-Phase
Out of Scope:
Erweiterte Module/Funktionen für spätere Phasen
„Nice-to-have“-Anpassungen ohne direkten Prozessnutzen
Historische Daten außerhalb der vereinbarten Aufbewahrungsanforderungen
Integrationen zu Systemen, die abgelöst werden
Tiefgreifende Prozessreorganisationen mit organisatorischen Umstrukturierungen
SMART-Ziele
Formulieren Sie Ziele spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und terminiert:
Beispielziele:
Finanzwesen Go-Live inkl. Monatsabschluss-Fähigkeit bis Q2 2026
95% Benutzerakzeptanz innerhalb von 30 Tagen nach Go-Live
Monatsabschluss von 10 auf 5 Tage reduzieren innerhalb von 3 Monaten
Manuelle Datenerfassung zwischen Vertrieb und Buchhaltung eliminieren (CRM-Integration)
Echtzeit-Bestandsübersicht über alle Lagerstandorte
Kritische Erfolgsfaktoren
Executive Commitment: Nachhaltige Führungssupport und Ressourcenverfügbarkeit
User Engagement: Aktive Mitarbeit der Fachbereiche und Key User
Datenqualität: Saubere Stammdaten als Basis für Migration
Change Management: Gute Kommunikation und wirksame Schulungsprogramme
Scope-Disziplin: Nicht-kritische Anforderungen bewusst in spätere Phasen verschieben
Partner Collaboration: Starkes Arbeitsverhältnis mit dem Implementierungspartner
Zeitplanung und Budgetierung
Realistische Zeit- und Budgetannahmen vermeiden Überraschungen und sichern Ressourcen.
Typische Implementierungsphasen
Eine Business-Central-Implementierung folgt häufig dieser Struktur:
Phase 1: Analyse & Planung (4–6 Wochen)
Anforderungsanalyse
Prozess-Mapping und Gap-Analyse
Lösungsdesign
Projektplan-Finalisierung
Phase 2: Konfiguration & Entwicklung (6–10 Wochen)
Systemeinrichtung und Konfiguration
Erweiterungen/Entwicklung
Integrationsentwicklung
Report-Design
Phase 3: Datenmigration (3–5 Wochen)
Datenextraktion und Bereinigung
Migrationstests
Datenvalidierung
Cutover-/Umstellungsplanung
Phase 4: Test (4–6 Wochen)
Systemtests
Integrationstests
User Acceptance Tests (UAT)
Performance-Tests
Phase 5: Schulung & Go-Live-Vorbereitung (3–4 Wochen)
Durchführung der Schulungen
Dokumentation finalisieren
Go-Live-Readiness-Check
Cutover-Ausführung
Phase 6: Go-Live & Hypercare (2–4 Wochen)
Produktivsetzung
Intensive Betreuung
Fehlerbehebung
Stabilisierung
Gesamtdauer: 22–35 Wochen (ca. 5,5–9 Monate) für eine Standard-Implementierung
Einflussfaktoren sind u. a.:
Unternehmenskomplexität und Nutzeranzahl
Anzahl der Module
Umfang der Anpassungen
Integrationskomplexität
Datenvolumen und Datenqualität
Verfügbarkeit der Fachbereiche für Tests und Schulungen
Budgetaspekte
Planen Sie ein Gesamtbudget, das alle Kostenbestandteile abdeckt:
Software-Lizenzen:
Business-Central-Lizenzen (Essentials, Premium, Team Member)
Zusätzliche Kapazitäten/Add-ons
Sandbox-Umgebungen für Tests
Implementierungsleistungen:
Beratungsleistungen (Analyse, Konfiguration, Entwicklung, Schulung)
Projektmanagement
Change-Management-Beratung
Interne Ressourcen:
Zeitbudget des Projektteams
Verfügbarkeit von Subject Matter Experts
Beteiligung an Test & Schulung
Drittanbieter-Komponenten:
ISV-Lösungen oder AppSource-Erweiterungen
Middleware/Tools für Integrationen
Reporting-Tools oder Add-ons
Infrastruktur & Support:
Netzwerk-Optimierungen
Hardware für Peripherie (z. B. Barcode-Scanner, Etikettendrucker)
Supportverträge nach dem Go-Live
Puffer/Reserve:
10–15% des Gesamtbudgets für unerwartete Anforderungen oder Risiken
Als grobe Orientierung liegen Business-Central-Implementierungen häufig zwischen 50.000 € (einfach, weitgehend Standard) und 250.000 €+ (komplex, mehrere Gesellschaften, viele Integrationen/Anpassungen). Die Spanne hängt stark vom Scope und der Prozesslandschaft ab.
Erfolgskriterien und KPIs
Definieren Sie messbare Kriterien, um Projekterfolg und Systemwirksamkeit zu bewerten.
Metriken für Implementierungserfolg
Projektergebnis:
Go-Live zum geplanten Termin
Budgetabweichung (Ziel: <10%)
Scope-Erfüllungsgrad
Kritische Defekte zum Go-Live (Ziel: 0 kritische Issues)
Benutzerakzeptanz:
Login-Häufigkeit und Nutzungsraten
Schulungsabschlussquoten
Ticketvolumen und Lösungszeiten
User-Zufriedenheit
Prozessverbesserungen:
Durchlaufzeitreduktion (Order-to-Cash, Procure-to-Pay, Monatsabschluss)
Verbesserte Datenqualität
Eliminierung manueller Workarounds
Schnellere Report-Erstellung
Langfristige Value-KPIs
Finanzkennzahlen:
Verbesserung DSO (Days Sales Outstanding)
Optimierung Lagerumschlag
Senkung Kosten pro Transaktion
Bessere Cashflow-Transparenz und Forecasting-Genauigkeit
Operative Kennzahlen:
Auftragsdurchlaufzeit
Rechnungsverarbeitungszeit
Bestandsgenauigkeit
Termintreue
Strategische Kennzahlen:
Time-to-Insight (Reporting/Analyse)
Verfügbarkeit und Performance
Feature-Adoption-Rate
Agilität (Zeit für Prozessänderungen)
Risikoanalyse und Maßnahmen
Proaktives Risikomanagement verhindert typische Fallstricke.
Häufige Implementierungsrisiken
Datenqualitätsprobleme:
Risiko: Schlechte Quelldaten führen zu Migrationfehlern oder Problemen in der Systemintegrität
Maßnahme: Frühes Data Profiling, Bereinigungsprozess, Validierungsregeln, Qualitäts-Gates
Scope Creep:
Risiko: Unkontrollierte Zusatzanforderungen verlängern Zeit und erhöhen Kosten
Maßnahme: Formales Change-Control, regelmäßige Scope-Reviews, phasenweiser Ausbau
User-Widerstand:
Risiko: Niedrige Akzeptanz wegen Veränderungswiderstand oder unzureichender Schulung
Maßnahme: Umfassendes Change-Management-Programm, frühe Einbindung, Sponsoring
Ressourcenverfügbarkeit:
Risiko: Schlüsselpersonen sind durch Tagesgeschäft blockiert
Maßnahme: Executive Commitment, formale Ressourcenzuordnung, Priorisierung
Integrationskomplexität:
Risiko: Unerwartete Integrationshürden verursachen Verzögerungen
Maßnahme: Frühe Integrationsanalyse, Proof-of-Concepts, erfahrene Integrationsentwickler
Skill-Gap intern:
Risiko: Fehlendes Know-how für Betrieb, Support und Optimierung
Maßnahme: Wissenstransfer, Key-User-Aufbau, Dokumentation, Supportvertrag
Framework für Risikomanagement
Risiken identifizieren: Regelmäßige Workshops mit Stakeholdern
Risiken analysieren: Eintrittswahrscheinlichkeit und Impact bewerten
Priorisieren: Fokus auf hohe Wahrscheinlichkeit und hohen Impact
Maßnahmen planen: Konkrete Maßnahmen pro Top-Risiko
Monitoring: Wöchentliches Review des Risk Registers
Den richtigen Implementierungspartner auswählen
Der Implementierungspartner beeinflusst den Projekterfolg erheblich.
Bewertungsprozess
Request for Proposal (RFP):
Inhalte für ein RFP:
Unternehmensprofil und Ausgangslage
Systemlandschaft und IT-Umfeld
Prozessübersicht und Pain Points
Scope und Ziele
Zeitliche Rahmenbedingungen
Budgetrahmen
Bewertungslogik
Bewertungskriterien:
Erfahrung & Expertise (30%):
Jahre Business-Central-Implementierung
Anzahl erfolgreicher Projekte
Branchenerfahrung
Technische Zertifizierungen
Methodik & Vorgehen (25%):
Implementierungsmethodik
Projektmanagement
Qualitätssicherung
Change-Management-Fähigkeiten
Teamaufstellung (20%):
Seniorität/Skills der Berater
Stabilität und Verfügbarkeit
Kommunikationsqualität
Cultural Fit
Kosten & Nutzen (15%):
Preis/Leistung
Mehrwertleistungen
Transparenz/Flexibilität
ROI-Argumentation
Support & Services (10%):
Support nach dem Go-Live
Trainingsangebot
Optimierungsleistungen
Reaktionszeiten
Referenzchecks:
Sprechen Sie mit mindestens drei Referenzkunden:
Zeitplan-Genauigkeit
Budgettreue
Problemlösungsfähigkeit
Qualität des Post-Go-Live-Supports
Gesamteindruck und Empfehlung
Best Practices für die Zusammenarbeit
Klare Kommunikation etablieren:
Regelmäßige Statusmeetings (wöchentlich in aktiven Phasen)
Eskalationswege definieren
Gemeinsames Doku-/Ablage-Repository
RACI/Entscheidungsmatrix
Zusammenarbeit fördern:
Gemeinsame Working Sessions
Wenn möglich: Co-Location / hybride Workshops
Offene Kommunikationskanäle
Gegenseitige Verbindlichkeit
Erwartungen managen:
Transparenz über Herausforderungen und Grenzen
Realistische Zeitpläne und Deliverables
Klar definierte Rollen
Dokumentierte Annahmen
Ihre Implementierungs-Roadmap erstellen
Erarbeiten Sie eine Roadmap, die ambitioniert ist – aber gleichzeitig realistisch bleibt.
Vorteile eines phasenweisen Vorgehens
Statt „Big Bang“ empfiehlt sich häufig ein Phasenmodell:
Phase 1: Finanzwesen (Core Finance)
Hauptbuch, Kreditoren, Debitoren
Bankabstimmung
Basis-Reporting
Essenzielle Integrationen
Phase 2: Supply Chain / Operations
Lager/Bestandsmanagement
Einkauf
Verkauf/Auftragsabwicklung
Lagerlogistik
Phase 3: Erweiterte Funktionen
Fertigung (falls relevant)
Projektmanagement
Servicemanagement
Advanced Reporting/Analytics
Phase 4: Optimierung & Ausbau
KI- und Copilot-Funktionen
Power-Platform-Lösungen
Erweiterte Integrationen
Prozessfeinschliff
Bestandteile der Roadmap
Timeline: Grober Zeitplan mit Meilensteinen
Deliverables: Kernergebnisse je Phase
Abhängigkeiten: Voraussetzungen und Reihenfolge
Ressourcen: Team- und Partnerkapazitäten
Go/No-Go-Gates: Entscheidungszeitpunkte für die nächste Phase
Erfolgskriterien: Messgrößen für den Phasenabschluss
Deliverables: Ergebnisse der Planungsphase
Stellen Sie am Ende der Grundlagen- und Analysephase sicher, dass diese Deliverables vorliegen:
1. Project Charter
Ein formales Dokument mit:
Projektzielen und Erfolgskriterien
Scope-Grenzen (In/Out of Scope)
Projektorganisation und Governance
Budget und Zeitplan
Annahmen, Constraints und Risiken
Freigaben/Unterschriften
2. Stakeholder-Matrix
Eine strukturierte Übersicht:
Alle Stakeholder (intern/extern)
Rollen und Verantwortlichkeiten
Kommunikationsbedarf
Entscheidungskompetenzen
Einfluss-/Betroffenheitsgrad
3. High-Level Implementierungs-Roadmap
Eine visuelle Timeline mit:
Phasen und Meilensteinen
Kernaktivitäten und Deliverables
Ressourcenfenstern
Go-Live-Zieldatum
Ausbau-/Optimierungsphasen nach Go-Live
4. Initiale Checkliste für die Anforderungsanalyse
Struktur für die nächste Phase:
Prozessbereiche für die Dokumentation
Interviewpartner
Workshop-Plan
Bestehende Dokumente
Pain Points
Verbesserungsoptionen
Fazit: Die Basis für eine erfolgreiche Business-Central-Einführung
Die Phase Grundlagen & Analyse entscheidet oft darüber, ob Ihre Business-Central-Implementierung später reibungslos läuft oder in vermeidbaren Problemen stecken bleibt. Wenn Sie Zeit in Planung, Teamaufbau, Zielklarheit und Partnerauswahl investieren, schaffen Sie ein stabiles Fundament für die Umsetzung.
Wichtigste Takeaways:
✓ Mit dem „Warum“ starten: Ein starker Business Case macht Nutzen und Priorität klar
✓ Das richtige Team aufstellen: Interne Stakeholder plus erfahrener Implementierungspartner
✓ Scope klar definieren: Phase 1 fokussieren, spätere Phasen bewusst planen
✓ Realistische Erwartungen setzen: Zeitplan, Budget und Erfolgskriterien sauber festlegen
✓ Risiken früh managen: Stolpersteine identifizieren und Maßnahmen vorbereiten
✓ Langfristig denken: Go-Live ist der Start einer kontinuierlichen Verbesserung
Mit diesem Fundament sind Sie bereit für die nächste Phase: Anforderungsanalyse & Prozess-Mapping – dort dokumentieren Sie detailliert, wie Business Central Ihre Abläufe optimal unterstützen soll.
Nächster Artikel in der Serie: Blog 2: Anforderungsanalyse & Prozess-Mapping – So erheben Sie Anforderungen strukturiert, modellieren Prozesse und identifizieren Gaps zwischen Ist- und Soll-Zustand.
Download-Ressourcen:
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Über den Autor: [Ihre Qualifikationen und Erfahrung mit Business-Central-Implementierungen]
Tags: #BusinessCentral #Dynamics365 #ERP #ERPImplementierung #DigitaleTransformation #Projektplanung
Page Parts
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Business Central Implementierung planen: Grundlagen & Analyse (Foundation & Discovery)
>
Anforderungsanalyse & Prozess-Mapping: Die Blaupause für eine erfolgreiche Business Central Implementierung
>
Systemkonfiguration & Einrichtung: Das Fundament Ihrer Business Central Implementierung
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Datenmigration in Business Central: Strategie & Umsetzung für einen sicheren Go-Live
>
Anpassungen, Erweiterungen & Integrationen: Business Central gezielt erweitern
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KI- & Copilot-Funktionen in Business Central: Intelligentes Unternehmensmanagement
>
Training, Change Management & User Adoption: Ihre Business-Central-Anwender befähigen
>
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